Bergfee
Bergfee
Deine
beiden Augen sah ich, Fee.
Erzählst
du mir, wer dich begehrt?
Zur
Quelle gehst du voller Lieder, Fee,
und
kehrst zurück so recht verklärt.
Deiner
Augen prächtig‘ Glanz,
von
Sonnenstrahlen erjagt,
lässt
nahe keinen ganz,
verbrennt
jeden, der es wagt.
Ist
dir gar zu schwer das Fass,
das
dir den Rücken müht?
Oder
sind‘s die Schuh‘ im kühlen Nass,
die
dir beengen das Gemüt?
So
sprich doch, Fee, und sinne nicht!
Sag
mir, was dich bedrückt.
Leide
nicht so fern der Menschen Sicht,
sprich
doch ein Wort, bleib nicht entrückt.
Niemals
hab‘ ich aufgegeben,
bei
der Mutter, die dich großgezogen!
Lass
mich nur ein Mal in deine Nähe streben,
dich
zu umarmen in deines Duftes Wogen.
„Nein,
mein Junge, ich bin's nicht gewöhnt,
in
jedermanns Augen zu blicken!“
„Bei
dem einen Gott, der dich gekrönt:
Es
zerreißt mir das Herz mit Stricken.“
Schenk
mir doch, o Fee, dein Herz,
dass
meine Seele es verführe.
Stell
ab dein Fass voll Schmerz,
lass
mich es tragen zu deiner Türe.
Dann
komm doch, mein Jüngling,
dem
der Berge Wälder Lieder singen,
denn
dir gehört nun meiner Liebe Ring,
doch
fürcht' ich, Schande über uns zu bringen.
Nein,
liebste Fee, ewig will ich dich beglücken,
bei
meiner Ehre, der teuren.
Schöne
Blumen werden wir pflücken,
uns
für immer ihrer freuen.
Autor: Ragip Dragusha
Übersetzung: Kurt Gostentschnigg
Kommentare
Kommentar veröffentlichen