Seele
Seele
Deine Heimat ist das
überkosmisch’ Sein,
eins und verschieden, die
Göttlich’ Liebe dein.
Verhüllt kommst du herab ins
kosmisch’ Werden,
nimmst auf dich den Kampf gegen
Not und Sterben.
Stufenweise verlierst du deine
Fülle,
kleidest dich in die erste
trennend’ Hülle,
vergisst dein Selbst in der
Welt der Gedanken,
beginnst erstmals zwischen
Polen zu schwanken.
Dein Herz aus Freuden,
Schmerzen und Gefühlen,
darunter Instinkte, Impulse
wühlen
und die Kraft sich an des
Lebens Klippen bricht,
ist des Verschleierungsreigens
nächste Schicht.
Zuletzt dein schwerer Mantel
aus Fleisch und Blut,
zu spüren der Sonne und der
Hölle Glut,
und du befindest dich im
tiefsten Kerker,
ringst um wenig Freiheit wie
ein Berserker.
Gottesfunke an geheimem
Herzensort,
wächst du von Geburt zu Geburt
immerfort,
wirkst still durch deine
zerbrechlichen Mittel,
konzentriert auf der Wandlung
erstes Drittel.
Als Seelenwesen trittst du
herrschend hervor,
adelst uns’re Natur, öffnest
Gott das Tor,
dass er flute Kopf und Herz mit
Seinem Licht,
selbst dem Körper gebe die
unsterblich’ Sicht.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen